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Artikel, die die grammatische Kategorie der Bestimmtheit / Unbestimmtheit zu einer vollentwickelten Kategorie prдgt.

THEMA X .

Die Syntax der deutschen Sprache aus diachronischer Sicht.

1. Der einfache Satz.

2. Der zusammengesetzte Satz.

3. Die Negation.

1. Schon im Ahd. war die vorherrschende Satzform der zweigliedrige Satz mit einer Subjekt - Prдdikat - Struktur. z. B. : Sum man habeta zuuene suni. Ein Mann hatte 2 Sцhne.

Wie in allen flektierenden Sprachen war die Wortstellung im Satz frei. Das Prдdikat konnte im Ahd. im Aussagesatz sowohl an der zweiten Stelle als auch am Satzanfang und im SatzschluЯ stehen :

z. B. Araugta sich imo gotes engil." ( Es ) erschien ihm ein Engel Gottes. "

Alla thesa naht arbeitende niuuih ni gifiengumes.

" Die ganze Nacht haben wir gearbeitet und nichts gefangen ".

Es lassen sich bereits im Ahd einige neue Tendenzen in der Satzgestaltung verfolgen,

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die in der Folgezeit die Eigenart des deutschen Satzbaus prдgten.

1) Die Tendenz zur Verbreitung der zweigliedrigen Satzstruktur auf den unpersцnlichen und unbestimmten-persцnlichen Satz ( mit den Pronomen es und man ).

2) Die Tendenz zur Entwicklung der Elemente der festen Wortstellung im Satz , vor allem zur Bindung der Stelle des Prдdikats und zur Entwicklung der Umklammerung.

Diese Erscheinungen bestimmten weitgehend die Eigenart der Satzgestaltung in der deutschen Gegenwartssprache.

2. Schon die ersten ahd. Sprachdekmдler enthalten verschiedene Typen komplexer ( zusammengesetzter ) Sдtze. Aber ihre Zahl ist gering im Vergleich zu der deutschen Gegenwartssprache. Sie entwickelten sich spдter, in der Folgezeit.

Die Satzverbindung hat im Ahd ebenso wie in der Gegenwartssprache zwei Hauptmodelle : konjuktionslose und konjuktionale Satzverbindung :

1) Einan kuning wei3 ih, hei3t her Hludwig.

2) Thanan tho Zacharias uuard gitruobit tha3 sehenti, inti fortha anafiel ubar inan. " Zacharias war verwirrt, das sehend, und Furcht ьberfiel ihn ".

Die gebrдuchlichsten Konjuktionen waren inti, ioh = " ich ", ouh = "auch ", doh = "doch " abur = "aber", odo = "oder". Aber es gab noch keine kausalen und finalen Konjuktionalwцrter wie denn, folglich, daher, darum, infolgedessen u.a.

Das Satzgefьge.

Das Ahd. besitzt Gliedsдtze fьr alle Satzglieder, d.h. Subjekt, -Objekt-, Prдdikativ-, Adverbial- und Attributsдtze. Die Endstellung des Prдdikats im Gliedsatz, was die Gegenwartssprache prдgt, gilt im Ahd. noch nicht als Regel. Doch kam sie in den Gliedsдtzen schon hдufig vor :

Thu weist,tha3 ih thih minnon.

" Du weiЯt , daЯ ich dich liebe. "

Da die Endstellung des Prдdikats nur in Gliedsдtzen vorkommt, wird sie allmдhlich zum Prдgemittel des Gliedsatzes.

Im Mhd. gab es wenige Neuerungen in der Entwicklung des Satzbaus. Nur die Anfansstellung des Prдdikats im Aussagesatz war aus dem Gebrauch gekommen.

Die Herausbildung verschiedener literarischer Gattungen sowie der gelehrten Prosa und der Kanzlei - und Geschдftsprosa in der frьhneuhochdeutschen Zeit, die politische und religiцse Literatur der Reformationszeit Luthers, die Bemьhungen der Humanisten um die deutsche Sprache fцrderten die weitere Entwicklung der syntaktischen Struktur der deutschen Sprache. Es kamen neue Konjuktionen auf, es entstanden neue Modelle komplexer Sдtze .

Bereits im XII-XIV Jh. wurde die Voranstellung von Adjektivien, Partizipien und Pronomen in den attributiven Wortgruppen vorherrschend.

Die Tendenz zur festen Stellung des Prдdikats wurde erst im Ahd. zur Regel. Auch die verbalen Klammer entwickelte sich bis in die nhd. Zeit.

Ьber den Ьbergang von der doppelten Negation zur Gesamtnegation siehe bei Moskalskaja ( 112. Seite 228 )

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Thema XI

Der Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache in

sprachgeschichtlicher Beleuchtung.

Die althochdeutschen Sprachdenkmдler zeugen davon, daЯ die deutsche Sprache schon in jener Zeit einen reichen Wortschatz besaЯ . Neben den Wцrtern aus dem Bereich des alltдglichen Verkehrs besaЯ das Ahd. einen reichen Schatz von Wцrtern aus dem Bereich des Geisteslebens, der Dichtung, der Viehzucht und des Ackerbaus, des Bau-, Rechts - und Heereswesens. In den ahd. Sprachdenkmдlern kommt das stдndige Wachstum des Wortschatzes im Zusammenhang mit der Entwicklung der feudalen Kultur, der klerikalen Bildung, des Staats-und Rechtswesens, mit der Ьbertragung zahlreicher lateinischer theologischer und philosophischer Schriften in die deutsche Sprache und der Schaffung der dazu notwendigen Terminologie zum Ausdruck.

Der deutsche Wortschatz bereicherte sich einerseits durch zahlreiche Entlehnungen, andererseits durch Wortbildung. Die meisten Entlehnungen der vor - und ahd. Zeit sind aus der lateinischer Sprache z. B. :

lat. secula - ahd. sihhila "Sichel "'lat. vinum - ahd wоn "Wein ";

lat. pirum - ahd. bira "Birne ", lat. persica - ahd. pfersich "Pfirsich '

lat. via strata" HeeresstraЯe " - ahd. stra33a "StraЯe ".

Aus dem Latein sind auch die Monatsbezeichnungen entlehnt. Durch Lehnьbersetzungen entstanden die Namen der Wochentage ( die Siebentagewoche wurde von den Germanen im III -V Jh. unter griechischen und rцmischen EinfluЯ eingefьhrt ) : lat. Martium - ahd. marzeo, merzo " Mдrz ", lat. Maius - ahd. meio " Mai ", lat. Augustus - ahd. augusto " August ", lat. dies Solis - ahd. sunnыntag " Sonntag ", lat. dies Lunac - ahd. manatag " Montag ".

Aus dem Bereich des Kirchenlebens stammen die Wцrter lat. claustrum - ahd. klфstar " Klostar ", lat. templum - ahd. tempal " Tempel ", lat. monachus - ahd. munich " Mцnch ", lat. crucem - ahd. krыzi


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