Joseph II. Tod seines Vaters. Umzug in das Haus am Frauenplan, in dem er bis zu seinem Tode wohnen bleibt. Leitende Funktion in der obersten Finanzbehцrde. Die Ballade "Erlkцnig" entsteht.
1783 Beitritt zum Illuminatenorden (Geheimbund а la Freimaurer). Zweite Harzreise.
1784 Goethe entdeckt den Zwischenkieferknochen am menschlichen Schдdel. Dritte Harzreise.
1785 Naturwissenschaftliche Studien. Erster Aufenthalt in Karlsbad.
1786 Erste italienische Reise: Von Karlsbad nach Rom. Dort Kontakt zu einem Kreis deutscher Kьnstler.
Beginn der Epoche der KLASSIK unter dem Eindruck der antiken Kunst und Literatur.
1787 Karneval in Rom. Gesteins- und Pflanzenstudien in Neapel und Sizilien, Besteigung des Vesuvs, Rьckkehr nach Rom. "Iphigenie auf Tauris", Jambenfassung des Schauspiels von 1779, erstes Werk der Deutschen Klassik.
1788 Rьckkehr nach Weimar. Bruch mit Charlotte von Stein. Beginn der Lebensgemeinschaft mit Christiane Vulpius. Erste Begegnung mit Friedrich Schiller, dem er eine Berufung auf den Lehrstuhl fьr Geschichte an der Universitдt Jena vermittelt.
"Egmont", Trauerspiel in fьnf Aufzьgen ьber den Grafen Egmont, der 1568 fьr die niederlдndische Unabhдngigkeit kдmpft und von den Spaniern hingerichtet wird.
1790 Zweite italienische Reise nach Venedig, dort Entstehung der "Venetianischen Epigramme".
"Torquato Tasso", Schauspiel in fьnf Akten. Am Beispiel des italienischen Dichters Torquato Tasso (1544-95) werden die Konflikte zwischen schцpferischem Menschen und der Gesellschaft dargestellt. Tasso scheitert an der Wirklichkeit, findet aber Trost in seiner Dichtung.
"Faust. Ein Fragment", Dramenfragment (Urfaust bereits 1774 verfaЯt)
1792 Teilnahme am Feldzug gegen die franzцsischen Revolutionstruppen mit dem Herzog.
1793 Auf Wunsch des Herzogs Teilnahme an der Belagerung von Mainz, wo mit Hilfe franzцsischer Revolutionstruppen eine jakobinische Republik errichtet wurde.
"Der Bьrgergeneral", Lustspiel in einem Aufzug. Kritik an der Franz . Revolution.
1794 Beginn der Freundschaft mit Friedrich Schiller nach einem Gesprдch ьber Naturbetrachtung und die Trennung von Idee und Erfahrung.
1795 Zweite Reise nach Karlsbad. "Wilhelm Meisters Lehrjahre", Entwicklungs- u. Bildungsroman. Das klassische Lebensideal: Ausbuldung des Individuums als Glied der Gemeinschaft, erschienen in vier Bдnden. "Rцmische Elegien", Gedichtzyklus in formaler und inhaltlicher Annдherung an die antike Elegiendichtung, zentrales Thema ist die Liebe - Amor = Roma.
1797 Mehrmaliges Zusammentreffen mit dem Дsthetiker und Dichter Friedrich von Schlegel.
Dritte Schweiz-Reise. Leitung der herzoglichen Bibliotheken in Jena und Weimar.
"Musen-Almanach fьr das Jahr 1798" von Schiller herausgegebene Anthologie, viele im Dichterwettstreit mit Schiller entstandene Balladen, u.a. "Der Zauberlehrling".
1798 Die erste Nummer der von Goethe herausgegebenen "Propylдen. Eine periodische Schrift" erscheint bei Cotta. Sie wird mit Schillers literarischer Zeitschrift "Die Horen" das wichtigste Organ fьr die Anschauungen der WEIMARER KLASSIK.
1799 Schiller ьbersiedelt nach Weimar, Beginn der sog. HOCHKLASSIK. Vierzehntдgliche Treffen im Hause Goethes.
1805 Tod Schillers. "Winckelmann und sein Jahrhundert. In Briefen und Aufsдtzen herausgegeben von Goethe" Sammelband der Weimarer Kunstfreunde mit Artikeln des Archдologen und Kunstgelehrten Johann Joachim Winckelmann, der das Schцnheitsideal der Deutschen Klassik geprдgt hatte.
1806 Heirat mit Christiane Vulpius. Wдhrend wiederholter Aufenthalte bei einem Jenaer Buchhдndler wandelt sich Goethes vдterliche Zuneigung zu dessen achtzehnjдhriger Pflegetochter Minna Herzlieb in leidenschaftliche Liebe. Sie ist wahrscheinlich das Vorbild fьr Ottilie in dem Roman "Die Wahlverwandschaften" (1809)
1808 Tod der Mutter. Wдhrend des Erfurter Fьrstenkongresses trifft Goethe mehrmals auf Napoleon I., der ihn auffordert nach Paris zu kommen. "Faust. Der Tragцdie erster Teil" Das Schicksal Fausts, eines tatenkrдftigen Genies, ercheint als Teil eines Welthandels zwischen Gott und Mephistopheles, der Verkцrperung des Bцsen, dem verneinden Prinzip. Goethes Meisterwerk.
1809 "Die Wahlverwandschaften", Roman, bei dem die Bindungseigenschaften chemischer Elemente auf zwei Paare ьbertragen werden.
1811 "Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit", Autobiographie, erschienen in vierTeilen (1811, 1812, 1814, 1831 und posthum 1833)
1812/14 Mehrmaliges Zusammentreffen mit Ludwig van Beethoven, Beginn des Briefwechsels mit dem Dichter Friedrich de la Motte Fouquй (bis 1828).
Erste Reise an Rhein, Main und Neckar: starker Eindruck der Boisserйe-Sammlung altdeutscher Gemдlde in Heidelberg.
1815 Zweite Reise an Rhein, Main und Neckar: mit dem
preuЯischen Reformer Karl von und zum Stein Besichtigung des
Kцlner Doms und der Wallraf-Kunstsammlung; Zusammentreffen
mit den Brьdern Grimm, den Familien Brentano und Stдdel;
Ernennung zum Staats-minister."Shakespeare und kein Ende",
literaturkritischer Essay ьber die Shakespeare-Rezeption in
Deutschland.
1816 Tod seiner Frau Christiane.v "Italiдnische Reise",
autobiographische Schrift ьber die Italienreise 1786-88, erchienen
in zwei Teilen als Fortsetzung der Autobiographie unter dem Titel "Aus meinem Leben. Zweiter Abteilung Erster und Zweiter Teil".
1819 Ehrenmitglied der von Freiherr von und zum Stein gegrьndeten "Gesellschaft fьr дltere deutsche Geschichtskunde", die er in der Folgezeit durch mehrere Beitrдge fьr die Quellensammlung "Monumenta Germaniae" unterstьtzt. "West-цstlicher Divan", Gedichtzyklus unter dem Eindruck persisch-islamischer Lektьre. "Ergeben in den unergrьndlichen Willen Gottes, [...], Liebe, Neigung, [...], alles Reale gelдutert, sich symbolisch auflцsend."
1821 Beschдftigung mit indischer Dichtung. Reise nach Marienbad: Begegnung mit Amalie von Levetzow und ihren drei Tцchtern, darunter die 18jдhrige Ulrike, der Goethe (72 Jahre alt!!!) einen Heiratsantrag macht; sie lehnt ihn jedoch ab, nachdem sie ihn zuerst als Scherz aufgefaЯt hat. "Wilhelm Meisters Wanderjahre oder Die Entsagenden", Roman, eine "Odysee der Bildung": Wilhelm wird Chirurg, er findet seinen Platz als Individuum in der Gesellschaft.
1825 Franz Schubert schickt seine Vertonungen der Gedichte "An Schwager Kronos", "An Mignon" und "Ganymed", Goethe lдЯt die Sendung unbeantwortet. Verleihung der Ehrendoktorwьrde der Juristischen Fakultдt der Universitдt Jena.
1828 GroЯherzog Karl August stirbt.