(beispielsweise eine ).
Die Blutkonzentration der Biomarker und steigt allerdings erst nach drei bis sechs Stunden an, so dass eine verlдssliche Diagnose bisher erst nach vier bis sechs Stunden mцglich war.
Neuesten Studien zufolge kann nun eine schnellere und spezifischere Diagnose mittels des neu entdeckten Herzmarkers BB () zeitnah erfolgen. Bereits ab der ersten Stunde kann durch GPBB ein Herzinfarkt diagnostiziert werden, so dass die Gefahr der irreversiblen Schдdigung des Herzgewebes eingedдmmt werden kann.
In dieser Akutphase ist das wichtigste Untersuchungsverfahren ein so schnell wie mцglich angefertigtes . Beim Nachweis von ST-Strecken-Hebungen wird mit einer diagnostischen Sicherheit von ьber 95von einem Infarkt ausgegangen und die entsprechende Behandlung mцglichst unverzьglich eingeleitet.
Zeigt das EKG hingegen ST-Strecken-Senkungen oder keine Verдnderungen, so kann ein Infarkt anhand der Biomarker erst sechs Stunden nach Beginn der Symptome mit Sicherheit ausgeschlossen oder bestдtigt werden. Bei diagnostischer Unsicherheit in dieser Phase kann der Nachweis einer Wandbewegungsstцrung in der Echokardiografie helfen, die Wahrscheinlichkeit und das AusmaЯ eines Infarktes besser einzuschдtzen.
Differentialdiagnose
Wegen der mцglicherweise weitreichenden Konsequenzen, wurde die Verdachtsdiagnose Herzinfarkt frьher oft gestellt, in der Akutsituation mussten dann die , , , anderer Ursache, , , oder auch berьcksichtigt werden. Nur bei etwa 32 % der Patienten mit Infarktverdacht fand sich tatsдchlich ein Herzinfarkt. Heute wird der Begriff Infarkt bis zu seinem definitiven Nachweis meist vermieden und stattdessen vom gesprochen, um der hдufigen diagnostischen Unsicherheit in den ersten Stunden Ausdruck zu verleihen.
Auch die Infarktdiagnostik ist mit mцglichen Fehlern behaftet: Bei einigen Patienten (in einer Untersuchung 0,8vor allem bei дlteren Patienten und solchen mit , wird auch im Krankenhaus der Infarkt nicht richtig erkannt.
Therapie
Erste Hilfe
Die ersten Minuten und Stunden eines Herzinfarktes sind fьr den Patienten von entscheidender Bedeutung. Die Gefahr des durch ist in der ersten Stunde am grцЯten. Nur ein schnell bereitstehender kann dann den Tod des Patienten verhindern. Innerhalb der ersten Stunde (der so genannten goldenen Stunde oder golden hour) bestehen gute Aussichten, den Infarkt durch eine oder fast vollstдndig zu verhindern. Daher steht die unverzьgliche Alarmierung des an erster Stelle der fьr Laien sinnvollen MaЯnahmen. Die empfiehlt fьr diese Situation:
Nicht warten
Rettungsdienst ьber die Rufnummer 112 (oder die цrtliche Notrufnummer) alarmieren und Verdacht auf Herzinfarkt дuЯern
Nicht selbst mit dem Auto in die Klinik fahren
Medizinische Erstversorgung
Das des konzentriert sich zunдchst auf eine mцglichst rasche Erkennung von Akutgefдhrdung und Komplikationen. Dazu gehцrt eine zьgige mit Blutdruckmessung und von Herz und Lunge. Nur ein schnell angefertigtes lдsst den ST-Hebungsinfarkt erkennen und erlaubt die Einleitung der dann dringlichen Lysetherapie oder Katheterbehandlung. Um Herzrhythmusstцrungen sofort erkennen zu kцnnen, wird eine kontinuierliche EKG-Ьberwachung (Rhythmusmonitoring) begonnen und zur Medikamentengabe eine angelegt.
Die medikamentцse Therapie zielt in der Akutsituation auf eine mцglichst optimale Sauerstoffversorgung des Herzens, die Schmerzbekдmpfung und eine Vermeidung weiterer Blutgerinnselbildung. Verabreicht werden in der Regel ьber eine Nasensonde oder Maske, und , sowie .
In speziellen Situationen und bei Komplikationen kцnnen weitere Medikamente erforderlich sein. Zur Beruhigung () beispielsweise wie (beispielsweise Valium®) oder (beispielsweise Dormicum®), bei Reaktion , bei Ьbelkeit oder Erbrechen (beispielsweise ), bei trotz Schmerzfreiheit und fehlenden Zeichen der Linksherzinsuffizienz (beispielsweise ) und bei kardiogenem Schock die Gabe von .
Reperfusionstherapie
Angiografie der rechten Herzkranzarterie (RCA) bei akutem Hinterwandinfarkt. Li.: RCA verschlossen, Re.: RCA nach Ballondilatation offen
Vordringliches Therapieziel beim ST-Hebungsinfarkt ist die mцglichst rasche Erцffnung des betroffenen und in dieser Situation meist verschlossenen . Diese Wiederherstellung der Durchblutung im Infarktgebiet wird Reperfusionstherapie genannt. Je frьher diese erfolgt, um so besser kann eine Infarktausdehnung verhindert werden. Gelingt es, die Reperfusionstherapie bereits in der ersten Stunde nach Infarkteintritt anzuwenden, so kцnnen viele dieser Infarkte sogar verhindert werden.
Als Reperfusionstherapie sind zwei Behandlungsverfahren etabliert:
Primдr- (auch Direkt-PTCA oder Primдr-PTCA): mechanische Цffnung (Rekanalisation) des GefдЯes mit anschlieЯender und implantation mittels Herzkatheter.
Lysetherapie oder : intravenцse Gabe eines gerinnselauflцsenden Medikamentes. Dieses Thrombolytikum kann vom bereits am Einsatzort verabreicht werden (prдstationдre Lyse) und fьhrt durch frьhen Behandlungsbeginn zu besseren Ergebnissen als eine Therapieeinleitung im Krankenhaus.
Bei gleichzeitiger Verfьgbarkeit ist die Primдr-PCI in einem erfahrenen Zentrum die bevorzugte Strategie. Da aber weniger als 20der deutschen Krankenhдuser ьber die Mцglichkeit zur Primдr-PCI verfьgen, muss die Entscheidung zur optimalen Therapie im Einzelfall getroffen werden. Viele Notдrzte sind mit 12-Kanal-EKG-Gerдten und Medikamenten fьr eine Lysetherapie ausgerьstet, so dass sie heute sofort nach Diagnosestellung in Abhдngigkeit von der Infarktdauer, dem Patientenzustand, der Verfьgbarkeit eines erfahrenen Herzkatheterteams und der Transportentfernung die bestmцgliche Reperfusionstherapie auswдhlen kцnnen.
Bei Nicht-ST-Hebungsinfarkten (NSTEMI) ist ein Nutzen der unverzьglichen Reperfusionstherapie nicht belegt, eine Lysetherapie ist . Ob und zu welchem Zeitpunkt eine Herzkatheteruntersuchung erforderlich ist, ist trotz vieler Studien zu diesem Thema strittig. Die vorherrschende und auch in den Leitlinien der kardiologischen Fachgesellschaften verankerte Empfehlung sieht eine „frьhe Intervention“ innerhalb von 48 Stunden vor. Erneute Diskussionen sind durch eine weitere im Herbst 2005 verцffentlichte Studie entstanden, die bei 1200 Patienten mit NSTEMI kein hцheres Risiko fand, wenn die Intervention nur bei Patienten mit anhaltenden Beschwerden erfolgte.
Weitere Behandlung
Im Krankenhaus werden Infarktpatienten wegen mцglicher in der Akutphase auf einer oder Ьberwachungsstation behandelt, wo eine kontinuierliche EKG-Ьberwachung (Monitoring) mцglich ist. Bei einem unkompliziertem Verlauf kцnnen sie oft